Staatsbibliothek Bamberg

Die Staatsbibliothek Bamberg ist Regionalbibliothek für Oberfranken und eine der großen Gedächtnisinstitutionen in Bayern. Gegründet während der Säkularisation 1803, vereinigt sie die Büchersammlungen der aufgehobenen Stifte und Klöster des Hochstifts Bamberg und der älteren Bamberger Universität. Seit 1965 ist sie in Teilen der Neuen Residenz am Domplatz untergebracht. Der im Hauptflügel gelegene ehemals fürstbischöfliche Audienzsaal dient heute als Lesesaal, der darunter befindliche Keller fasste einst Weinfässer, heute ein Bücher-Kompaktmagazin. Im Ostflügel sind mit zwei Archivräumen und den sogenannten Dominikanerräumen sehenswerte historische Schauräume erhalten, die im Rahmen geführter Rundgänge zu besichtigen sind.

Die Bibliothek bewahrt mehr als eine halbe Million Bände und wird laufend um aktuelle regional- und geisteswissenschaftliche Literatur erweitert. Sie steht der Öffentlichkeit kostenlos für Studium, Forschung, Arbeit und Bildung zur Verfügung. Die Aufnahme dreier Bücher in das UNESCO-Dokumentenerbe „Memory of the World“ unterstreicht die internationale Bedeutung der rund 1000 mittelalterlichen Handschriften. 165 dieser Bände gehen auf die Bistumsgründung durch Kaiser Heinrich II. († 1024) zurück. Die Handschriften, die 3500 Wiegendrucke des 15. Jahrhunderts, die umfangreiche Graphiksammlung sowie weitere ausgewählte Sammlungsbereiche werden schrittweise – teils im Rahmen drittmittelgeförderter Projekte – wissenschaftlich vertieft erschlossen sowie digitalisiert. Das Online-Portal www.BAMBERGER-SCHAETZE.de präsentiert  zahlreiche Digitalisate in thematischer Ordnung. Hier sind auch die von der Staatsbibliothek Bamberg gehüteten Briefe und Billets vollständig frei zugänglich, die der romantische Dichter Jean Paul (eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, 1763–1825) an seinen Bayreuther Freund Emanuel Osmund richtete. Wechselnde Ausstellungen geben Einblicke in die kostbaren Sammlungen der Bibliothek, anlässlich seines 200. Todestag wird vom 22.9. bis 31.12.2025 eine Sonderausstellung zu Jean Paul gezeigt. Führungen, Vorträge – online und vor Ort – und Büchersprechstunden leisten ebenfalls ihren Beitrag zur Kulturvermittlung an eine breite Öffentlichkeit.