Sönke Iwersen & Michael Verfürden

Martin Knobbe, stellv. Chefredakteur Handelsblatt

Sönke Iwersen & Michael Verfürden

Michael Verfürden ist seit 2020 Redakteur im Ressort Investigative Recherche beim Handelsblatt. In dieser Zeit berichtete er unter anderem über Machtmissbrauch in der Finanzbranche, fragwürdige Immobiliengeschäfte und Hacker, die es auf deutsche Unternehmen abgesehen haben.

Besondere Aufmerksamkeit erregte Verfürden mit Enthüllungen über den Skandalkonzern Wirecard und den flüchtigen Betrüger Jan Marsalek. Über seine Recherchen zu den größten Wirtschaftskriminalfällen berichtet er regelmäßig im beliebten True-Crime-Podcast Handelsblatt Crime.

Verfürden studierte Germanistik und Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine- Universität in Düsseldorf, bevor er die Georg-von-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten mit Stationen in Berlin und Frankfurt absolvierte. Dort unterrichtet er heute selbst zu den Themen Open Source Intelligence (OSINT) und investigative Recherchemethoden.

Ende 2022 erhielten Verfürden und sein Team Zugang zu 100 Gigabyte interner Tesla- Daten, die von einem Whistleblower aus Norwegen geleakt wurden. Über seine Recherchen zu dem Elektroautobauer hat Verfürden gemeinsam mit seinem Kollegen Sönke Iwersen ein Buch geschrieben. Die Tesla-Files. Enthüllungen aus dem Reich von Elon Musk erscheint im März 2025 beim Münchener Verlag C. H. Beck.

 

Sönke Iwersen ist ein renommierter Investigativjournalist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung. Seit 2012 leitet er beim Handelsblatt das Ressort Investigative Recherche. Unter seiner Führung entwickelte es sich zu einer der einflussreichsten investigativen Einheiten Deutschlands und wurde vielfach ausgezeichnet. Zudem verantwortet er den beliebten Podcast Handelsblatt Crime.

Iwersen selbst wurde als Wirtschaftsjournalist des Jahres geehrt und erhielt zahlreiche Preise, darunter dreimal den Wächterpreis der Tagespresse, den Henri-Nannen-Preis und den Kurt- Tucholsky-Preis für literarische Publizistik.

Seine Recherchen umfassen nahezu alle Wirtschaftszweige. 2008 machte Iwersen eine Spitzelaffäre bei der Deutschen Bahn publik, 2009 deckte er den Versuch eines Henkel- Mitarbeiters auf, Daimler mit einem gefälschten Sponsoringvertrag um 90 Millionen Euro zu betrügen. 2010 brachte Iwersen gemeinsam mit Jürgen Flauger den Teldafax-Skandal ans Licht und wurde dafür mit dem Georg-von-Holtzbrinck-Preis ausgezeichnet.

Seine Enthüllungen zum Ergo-Sex-Party-Skandal lösten breite Diskussionen aus und wurden später im Bonner Haus der Geschichte in der Ausstellung „Schamlos? Sexualmoral im Wandel“ präsentiert. Zudem deckte er fehlerhafte Riester-Renten-Verträge und Praktiken zu Lasten von Versicherten auf.

Seit 2014 beschäftigt sich Iwersen intensiv mit der Cum-Ex-Affäre, einem der größten Steuerbetrugsskandale in Europa. Seine Recherchen trugen maßgeblich zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses im Deutschen Bundestag bei. 2024 legte er gemeinsam mit Volker Votsmeier einen Justizskandal um die Staatsanwältin Anne Brorhilker offen: Die führende Cum-Ex- Ermittlerin wurde von ihren Vorgesetzten sabotiert und öffentlich diskreditiert, bis sie schließlich kündigte.

Auch international erregte Iwersen Aufsehen: Er brachte in Hongkong unbekannte Details zur Flucht von Edward Snowden ans Licht und sprach mit den Menschen, die Snowden dort nach dessen Enthüllungen versteckten. Mit seiner Reportage verlieh Iwersen diesen Helfern ein Gesicht, wurde weltweit zitiert und mit dem Kurt-Tucholsky-Preis ausgezeichnet. Die Jury lobte seine prägnante und dramaturgisch pointierte Schilderung globaler Missstände.

In Deutschland berichtete Iwersen preisgekrönt über den Niedergang von Schlecker sowie in einer Serie über Dieselgate, den größten Abgasbetrug in der deutschen Automobilindustrie. Zusammen mit Felix Holtermann machte er auf den Fall Envion aufmerksam – den größten virtuellen Börsengang (ICO) Deutschlands. Das Berliner Krypto-Unternehmen sammelte 100 Millionen Euro von Anlegern ein, ohne je einen Geschäftsbetrieb aufzunehmen.

2019 veröffentlichte Iwersen eine Dokumentation zur Nazi-Vergangenheit von Georg Berger, dem Vater des bekannten Unternehmensberater Roland Bergers. Sie fand weltweit Beachtung und wurde unter anderem in The Economist, The New York Times und The Guardian zitiert. Für diese Arbeit wurde ihm der Deutsche Reporter:innenpreis verliehen. Seit November 2022 leitet Iwersen beim Handelsblatt eine große Investigativrecherche zu Tesla und Elon Musk. Am 20. März 2025 erscheint im Verlag C.H. Beck sein Buch Die Tesla-Files, das er gemeinsam mit seinem Handelsblatt-Kollegen Michael Verfürden schrieb.

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